Unser Kollege Kai Single in unserem Büro in Ecuador hat auf Galapagos die Insel San Cristobal besucht. Bei der 360 Grad Tour erlebte er die einzigartige Insel an nur einem Tag mit ihren schönsten Facetten.
Um einmal ein paar Fakten zu dieser schönen Tour vorwegzunehmen: Die Tour findet auf bzw. um die Insel San Cristobal statt, welche die am östlichsten gelegene und eine der ältesten Inseln des Galapagos-Archipels bildet. Offiziell nennt sich dieser Ausflug „Tour 360 de Pesca Vivencial“, was bedeutet, dass die Tour den Teilnehmern, neben der wunderschönen Natur, das Angeln um die Galapagos Inseln näher bringen soll. Das gängige Konzept wurde entworfen um Fischern, welche normal nicht viel von der Tourismusbranche profitieren, die Möglichkeit zu bieten, auch ihren Nutzen aus dem Geschäft zu ziehen. Doch der Aspekt des Angelns ist für viele Touristen, mich selbst einbezogen, doch eher nebensächlich. Viel mehr bestand meine Intention hinter diesem Ausflug darin, einen Rundumblick über die Küste San Cristobals zu erhalten, wobei diese Tour die Einzige ist, welche auch die Ostküste besucht.
Die 360 Grad Tour ist für maximal 10 Personen ausgelegt und fährt überden Tag verteilt 5 verschiedene Punkte an, wobei man an Schnorchelgängen, Landgängen und einfachen Beobachtungen vom Boot aus teilnimmt. Man muss dazusagen, dass der Weg definitiv auch zum Ziel dieses Ausfluges gehört. Die Tour startet in Puerto Baquerizo Moreno, was der Hafen San Cristobals ist. Je nach Strömung bricht man dann im oder gegen denUhrzeigersinn auf, um an einem Tag San Cristobal zu umrunden.
So, das waren die groben Fakten – jetzt zu meiner persönlichen Erfahrung. Ich habe mich für diese Tour entschieden, da ich, wie schon erwähnt, interessiert an der Ostküste San Cristobals war und diese bei keiner anderen Tour auf San Cristobal angefahren wird (auch nicht von Kreuzfahrtschiffen). So habe ich mich nach einigem recherchieren, vor allem bezüglich der Seekrankheit, dann für die 360 Grad Tour angemeldet. Im Internet teilten sich die Meinungen bezüglich dieser Tour und gerade da ich doch des Öfteren Probleme mit Seeübelkeit habe, wollte ich mir sicher sein, dass ich diesen Ausflug wirklich genießen kann. Darum ist, um es kurz zu sagen, die Recherche für das richtige Boot für diese Tour, der Schlüssel für erfolgreich investiertes Geld und einen unvergesslichen Tag. Als ich mir dann auch bezüglich des Bootes sicher war, war meine Vorfreude auf die 360 Grad Tour umso größer.
So brachen wir am Morgen auf und steuerten auf unseren ersten Halt „Kickers Rock“ zu. Diese beeindruckende Felsenformation betrachteten wir zunächst vom Boot aus, wobei wir einige Vögel zu Gesicht bekamen. Danach ging es in voller Schnorchel-Montur ins Wasser, um mit etwas Glück die Hammerhaie zusehen. Leider bot sich uns dieser Anblick nicht. Dennoch haben wir viele verschiedene Meeresbewohner, wie die berühmte Schildkröte, Rochen und exotische Fische gesehen.
Zurück auf dem Boot ging es weiter Richtung Norden und während wir den Kickers Rock hinter uns ließen steuerten wir auf den „Cerro Brujo“ zu. Diese Felsformation sahen wir uns vom Boot aus an, wobei unser Guide uns noch einige Informationen hierzu gab und uns auch erklärte, warum dieser Felsen „Hexenberg“genannt wird. Durch den Felsspalt des Cerro Brujo hatten wir noch einen grandiosen Blick auf den Kickers Rock.
Weiter Richtung Norden ging es dann zum ersten Landgang an der Bahia Sardina. Hier gingen wir am wunderschönen weißen Strand entlang, wobei wir leider etwas Pech mit dem Wetter hatten, war der Himmel doch nicht so schön blau und die Sonne versteckte sich hinter einigen Wolken. Nichtsdestotrotz gingen wir ein bisschen spazieren, beobachteten die Robben und Leguane, die am Strand lagen und besuchten noch eine kleine Bucht.
Als wir dann unsere Fahrt vortsetzten, ging es auch schon an den nordöstlichsten Punkt San Cristobals und damit auch dem östlichsten Punkt der gesamten Galapagos Inseln. An diesem Punkt, der sich Punta Pitt nennt, kann man mit Glück die berühmten Rotfußtölpel sehen. Ich muss dazu aber sagen, dass sich ein längerer Ausflug zum Punta Pitt durchaus lohnt. Auf dieser Tour wird hier kein langer Halt eingelegt und somit wird man diesem, mit einzigartigen Vögeln übersehter Platz, meiner Meinung nach nicht wirklich gerecht. Auch konnte ich den Rotfußtölpel nur aus weitester Entfernung sehen, was bei längerem Aufenthalt bestimmt anders gewesen wäre.
Als wir dann etwas auf dem Meer trieben und von unserem Guide hier wirklich einige Angeleinheiten gezeigt bekamen, schwamm tatsächlich eine große Herde Delfine an uns vorbei! Atemberaubend – Kann ich hierzu nur sagen.
Nun ging es weiter zu meinem persönlichen Highlight „Bahia Rosa Blanca“. Auf dem Weg zu dieser Bucht, die sich nun auf der Ostseite San Cristobals befindet, haben wir unser Mittagessen bekommen, was, typisch ecuadorianisch, aus Fisch und Reis bestand. An der Bucht von Bahia Rosa Blanca angekommen, ging es dann auch direkt an Land. Der weiße Sand, der aufbrechende Himmel mit wärmender Sonne und die typischen Galapagos-Tiere machten das Bild perfekt.
In einer fast spiegelglatten Bucht am Strand brachen wir nun zu unserem zweiten Schnorchelgang auf. Und was wir hier, dank des ruhigen Wassers und der Sonne, zu bieten bekamen war unglaublich. Wir sahen eine gesamte Formation an Haien im Wasser schwimmen und sich unter Felsen verstecken. Dieser Schnorchelgang war wirklich etwas, was ich nicht hätte missen wollen. Nachdem wir dann noch einige Zeit an dem Strand verbrachten ging es auch schon wieder aufs Boot und zurück Richtung Heimathafen. Diesmal ging die Fahrt doch etwas länger, da nun ein großer Streckenabschnitt kam bis wir Puerto Baquerizo Moreno wieder erreichten. Zurück am Heimathafen angekommen, waren wir alle doch etwas geschafft vom Tag aber sehr glücklich mit so vielen neuen Eindrücken aus dieser Tour hinauszugehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen,dass die Selektion der Boote, die für diese Tour angeboten werden, wirklich einen entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Tour macht. Wer schon einmal auf den Galapagos Inseln oder sonst wo auf offener See mit dem Boot unterwegs war, weiß wie entscheidend die Ausstattung und die Größe des jeweiligen Gefährts ist, um den Ausflug genießen zu können. Vor Ort ließ ich mir von jedem Anbieter die Boote zeigen, sodass ich sicher sein konnte, dass ich am Tag des Ausfluges ein vernünftiges Boot haben werde. Leider muss ich sagen, dass die Mehrheit der Boote in meinen Augen unzureichend war.
Was definitiv ein Vorteil der 360 Grad Tour war, ist, dass man im Prinzip so viel von San Cristobal sieht, wie man sonst nie an einem Tag schaffen würde. Die Highlights der Insel, die sich im Wasser oder an der Küste befinden, werden alle besichtigt und selbst die Ostküste wird besucht, die sonst für Touristen unzugänglich ist. Aber genau dieser Vorteil kann auch als Nachteil ausgelegt werden. Würde man die Highlights in einzelnen Touren buchen, so würde man in jedem Fall detailliertere Eindrücke erlangen. Gerade am Punta Pitt haben mir Zeit und Erläuterungen gefehlt. Man muss natürlich berücksichtigen, dass die ausführlicheren Touren auch ihren Preis haben. So hat man mit der 360 Grad Tour einen groben Eindruck über San Cristobal und seine schönsten Punkte, zu einem, meiner Meinung nach, guten Preis und an einem einzigen Tag. Wer an detailgetreuer Erklärung und ausgedehnteren Observationen der Land- und Meeresbewohner interessiert ist,sollte vielleicht ergänzend die einzelnen Touren in Betracht ziehen. Es kommt bei dieser Tour wahrscheinlich immer auf die Erwartungen der Teilnehmer an,woraus sich dann die Meinung über den Ausflug bildet. Aber wer mit dem Wissen,dass dieser Ausflug eher oberflächlich gehalten ist, ran geht, aber sich trotzdem vor Augen hält, dass einem sehr viel in kurzer Zeit geboten wird, der wird sicher nicht enttäuscht und eine tolle Zeit genießen!
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