„You better Belize it!“ lautet das Motto des kleinen mittelamerikanischen Landes zwischen Mexiko und Guatemala, das unseren Mitarbeiter René Faßbender mit aufregenden Dschungelabenteuern, beeindruckenden Tempelanlagen der Maya und einer kunterbunten Unterwasserwelt tatsächlich bei seiner Rundreise durch Belize ins Staunen versetzt hat.
Im Süden von Belize in Punta Gorda/Toledo erwartet uns bereits Ronald McDonald bei sich zu Hause. Nicht der berühmte Clown mit den roten Haaren, denn dieser Ronald ist etwa dreißig Jahre alt, trägt weite Hip-Hop-Kleidung und begrüßt uns mit breitem Grinsen und seinem überbordenden Humor in seinem Garten vor der Warasa Garifuna Drum School. Unter der mit Palmblättern bedeckten Dachkonstruktion finden wir im Schatten vor der Sonne Unterschlupf, wo wir eine köstliche Kokos-Suppe mit Fisch serviert bekommen, bevor wir gestärkt in die Geheimnisse der vielfältigen Garifuna Kultur und Musik eingeweiht werden. Die Volksgruppe der Garifuna stammt von afrikanischen Sklaven ab, die im 18. Jahrhundert an den Küsten von Belize, Honduras und Guatemala eine neue Heimat gefunden haben. Die Herkunft hört man der Musik an, denn afrikanische Einflüsse haben sich mit spanischen Elementen zur typischen Garifuna-Musik vermischt.
Ronald zeigt uns zunächst, wie eine Trommel mit Hammer und Meißel entsteht. Dafür wird ein runder Baumstumpf ausgehöhlt, wobei wir auch selber anpacken und zuschlagen dürfen. Nach der schweißtreibenden Arbeit sucht sich jeder eine fertige Trommel aus und der Unterricht beginnt. Wir schlagen unsere Hände nach Anleitung von Ronald kräftig auf die Felle und erzeugen dabei traditionelle Rhythmen. Ronald singt und groovt mit viel Leichtigkeit, während bei uns immer wieder mal jemand den Takt verliert. Doch jeder darf auch mal den Takt angeben und insgesamt sind wir ziemlich stolz auf unsere frisch erworbene Trommeltechnik, doch vor allem macht das gemeinsame Musizieren und Trommeln viel Spaß.
Eine Nacht im Dschungel von Belize
Nach dem witzigen und lehrreichen Musikunterricht in der Warasa Garifuna Drum School geht es in den Dschungel von Belize zur nicht weit entfernten Cotton Tree Lodge. Sie liegt idyllisch an einem Fluss zwischen gigantischen Baumriesen. Holzstege führen durch das tropische Grün über die feuchte Fläche, wo exotische Blumen wachsen, die von schönen Schmetterlingen und schwarzen Libellen besucht werden. Wir übernachten in Cabañas die auf Pfählen im Gelände verteilt stehen. Sie sind komplett aus Holz gestaltet, haben eine große Terrasse mit Hängematte und sind innen besonders großzügig angelegt. Genau so stelle ich mir die ideale Dschungel-Lodge vor!
Hier lässt sich wunderbar schlafen, während in der Nacht gelegentlich die Geräusche des Urwaldes zu vernehmen sind – Zirpen, Quaken, Rascheln usw. – und am Morgen einen in der Ferne die aufgeregten Laute der Brüllaffen wecken. Nach dem Aufstehen mache ich einen kurzen Spaziergang zum Fluss. Das gegenüberliegende Ufer strahlt in der Morgensonne, während sich hinter mir dunkle Wolken zusammenbrauen, die sich nach dem Frühstück bei einem kurzen Schauer entladen – der einzige Regen unserer einwöchigen Belize Rundreise. Währenddessen sind wir gerade mit dem Gärtner Senor Armando im Garten unterwegs, wo Gemüse und Früchte ökologisch angebaut werden, die direkt in der Küche und auf dem Teller landen.
Die Traditionen der Maya in Belize
Im nahegelegenen Örtchen Big Falls leben Einwanderer aus Europa, Asien und Afrika zusammen mit den einheimischen Maya. Hier besuchen wir eine Familie, die uns in ihrer Hütte die Geschichte und Traditionen der regionalen Maya näher bringt – die Living Maya Experience. Wir sehen die typische Kleidung, welche sich in ihrem Stil und der Farbigkeit etwas von denen der Maya in Mexiko und Guatemala unterscheidet, sowie Instrumente. Auch hier dürfen wir wieder ausprobieren und Musik machen.
Besonders interessant und kraftaufwendig ist jedoch das traditionelle Mahlen von Mais und Kakao auf einem Stein. So stellen wir in mühsamer Arbeit cremige Schokoladenmasse aus 100 Prozent Kakao und die Basis für Tortillas her. Den Maisteig bearbeiten wir selbst indem wir ihn durch drücken und klopfen in seine runde Form bringen und danach die Tortillas auf einer Feuerstelle erhitzen. Nach einem Rundgang durch den Garten, wo wir verschiedene Pflanzen entdecken, wie zum Beispiel eine Seifenfrucht, mit der wir uns schäumend die Hände waschen können, gibt es köstliche Suppe mit Tortillas nach altem Maya-Rezept.
Farbenfrohe Sonnenuntergänge und bunte Korallenriffe
Weiter geht es ans Meer nach Placencia mit seinen bezaubernden Stränden, Mangroven und Riffen. Der Ort befindet sich auf einer vorgelagerten Halbinsel, die sich parallel entlang der Küste zieht und relativ dünn besiedelt ist. Hier liegen die schönen Strandhotels wie an einer Perlenkette aufgereiht direkt am Meer. Am Abend begeben wir uns mit dem Splash Dive Center auf eine Sunset Cruise. Bei der Bootsfahrt schippern wir gemütlich auf einem Motorboot durch die Lagunen vorbei an kleinen Inseln und Mangroven. Dazu begleitet uns Gitarrenmusik, Weißwein und Ceviche – roher Fisch in einer Limettenmarinade mit Chilis, Koriander und Zwiebeln. Die sternenklare, ruhige Nacht verbringen wir am Strand im bezaubernden Laru Beja Resort & Villas. Die Zimmer sind geschmackvoll eingerichtet und haben zum großen Teil einen tollen Blick auf das Meer. Leider gab es zu unserer Reisezeit ein Problem mit angeschwemmtem Seegras, das die ganze Karibik betraf, aber am Pool mit Beachbar und Restaurant ließ sich auch herrlich relaxen.
Heute besuchen wir das absolute Natur-Highlight von Belize: Das Belize Barrier Reef, das zweitgrößte Riffysystem der Welt und das längste Korallenriff in der Nordhemisphäre. Wir stechen wieder mit den sympathischen Guides des Splash Dive Center in See zum Laughing Bird Caye, einem National Marine Park und World Heritage Site. Rund um die wenige Quadratmeter große Insel lässt sich eine farbenprächtige Unterwasserwelt beim Schnorcheln entdecken. Bunte Korallen, viele verschiedene Fische, Rochen, Sepien und mehr beweisen, dass es sich um ein gesundes und intaktes Korallenriff handelt. Ein besonderes Erlebnis erwartet uns aber bei den Fischerbooten in der Nähe, denn dort tummeln sich friedliche Ammenhaie. Die etwa zwei Meter langen, beeindruckenden Fische hoffen unter den Booten auf leichte Beute. Zwischendurch zieht gemütlich schwebend ein Rochen vorbei und plötzlich tauchen zwei Meeresschildkröten direkt neben uns auf, ganz ohne Berührungsängste – man muss ihnen beinahe Ausweichen, so nahe kommen sie einem.
Die Steinfrau und der Tapir
Wir erreichen San Ignacio, eine lebhafte Stadt im Zentrum des Landes. Von hier aus lassen sich perfekt die eindrucksvollen Maya-Ruinen von Xunantunich besuchen – eines der kulturellen Highlights auf einer Belize-Rundreise. Wir übernachten im San Ignacio Resort, ein klassisch eingerichtetes Hotel mit Marmor Lobby und einem schönen Außenbereich mit Pool. Hier hat sogar schon die Queen bei ihrem Besuch in Belize genächtigt! Früh morgens fahren wir zur ehemaligen Mayastadt Xunantunich, was übersetzt „steinerne Frau“ bedeutet. Wir treffen unseren Guide Carlos, der uns mit seinem Wissen und spannenden Anekdoten zu der Tempelanlage beeindruckt. Sie wurde im Jahr 900 von den Maya verlassen und 1930 wiederentdeckt, freigelegt und wunderbar restauriert. Die Pyramide El Castillo ist mit 40 Metern die größte bekannte Maya-Konstruktion in Belize. Um sie herum gruppieren sich diverse Paläste und ein Ballspielplatz. Bei hohen Temperaturen und noch höherer Luftfeuchtigkeit laufen wir fast alleine durch die Anlage vorbei an den Relikten früherer Kulturen und besteigen die Pyramide. Oben angekommen sind wir überwältigt: Hier hat man einen atemberaubenden Blick über die tropisch grüne Landschaft mit ihren sanften Hügeln.
Am Nachmittag statten wir dem Belize Zoo in Belmopan einen Besuch ab. In dem Zoo leben nur Tiere, die auch in Belize beheimatet sind. Als erstes sehen wir das Nationaltier von Belize: ein Tapir. Die auch als „Bergkühe“ bezeichneten Tiere sind in Mittelamerika von Mexiko bis Kolumbien zu Hause und leider vom Aussterben bedroht. Wir schlendern die Wege entlang vorbei an den Gehegen und sehen Tukane, einen Ocelot, Brüllaffen, Pumas und einen Jaguar. Besonders beeindruckend ist die Harpyie, ein Bewohner der tropischen Wälder Mittel- und Südamerikas. Die Harpyie gilt als der kräftigste Greifvogel und sieht mit seinem schwarz-weiß-grauen Gefieder und den gelben Beinen und Zehen sehr elegant aus.
Dschungelabenteuer
Unsere nächste Unterkunft ist an sich schon eine besondere Sehenswürdigkeit von Belize: Ian Andersons Cave Branch. Als Pionier des Tourismus in Belize gründete Ian Anderson das Resort vor 25 Jahren. Seitdem hat der gebürtige Kanadier es stetig weiterentwickelt. Die unterschiedlichen Cabañas liegen verteilt in einem weitläufigen tropischen Garten, um den sich Ians Frau liebevoll kümmert. Die meisten Pflanzen wurden mit Infotafeln versehen, so dass man bei einem Rundgang viel über die Flora und Vegetation Mittelamerikas lernt. Das Herz der Anlage ist der mehrstufige Pool und das urige Restaurant mit Blick auf den Flusslauf. Hier trifft man sich jeden Abend bei einem geselligen Buffet mit viel Spaß und gemeinsamen Gesprächen – WLAN ist währenddessen ausgeschaltet. Wir essen gemeinsam mit Ian Anderson, der uns mit seinen witzigen Anekdoten bestens unterhält. In unseren Bungalows mitten im grünen Dickicht schlafen wir mit den Geräuschen des Urwalds im Ohr geruhsam ein.
Am nächsten Morgen müssen wir schon früh aufstehen, da wir beim Cave Tubing mitmachen. Dabei treiben wir in einem Reifen durch eine dunkle, mehrere hundert Meter lange Höhle. Das macht gemeinsam eine Menge Spaß und dazu gibt es interessante Informationen, denn unser Guide zeigt uns geheime Stellen mit mystischen Maya-Relikten, wo wir uns gut vorstellen können, wie die Maya ihre Zeremonien abhielten. Ian Andersons Cave Branch bietet eine ganze Fülle an Aktivitäten in der Umgebung an – ideal für ein gelungenes Dschungelabenteuer.
Reggae-Musik, Schildkröten und Haie
Wir erreichen San Pedro, die größte Stadt auf der Insel Ambergris Caye im Nordosten von Belize. Der Ort ist recht lebhaft und besitzt viele kleine Shops, schöne Bars und Restaurants am Strand. Unser Hotel Ocean Front Suites liegt direkt am türkisen Meer mit wunderbarem Blick bis zum Horizont. Am nächsten Morgen starten wir mit einem Schnellboot nach Caye Caulker, der entspannten kleinen Schwesterinsel. Ihr Motto lautet „go slow“ was man auch sofort merkt, sobald man den ersten Fuß in den Sand setzt, denn hier ist alles etwas ruhiger und gemächlicher: Reggae-Musik tönt aus Lautsprechern und die Bewohner fahren lieber mit dem Fahrrad als mit Auto oder Golf-Cart. Ein beliebter Treffpunkt ist von morgens bis abends die Bar Lazy Lizard am „Split“, der Stelle, wo ein Hurrikan die Insel 1961 in zwei Hälften geteilt hat und heute das Meer in den unterschiedlichsten Blau- und Türkis-Tönen leuchtet. Nach einem gemütlichen, langsamen Rundgang steigen wir wieder ins Boot und fahren zum Unterwasser-Highlight, der Shark Raye Alley. In dem sogenannten Bereich des Belize Barrier Reef ist es sehr wahrscheinlich beim Schnorcheln auf Ammenhaie und Rochen zu treffen. Auch Seekühe halten sich in den Gefilden auf, wechseln aber häufiger ihren Standort.
An unserem letzten Tag in San Pedro ziehen wir durch die Straßen, denn wir begeben uns auf Street Food Tour. Unser sympathischer Guide ist in San Pedro groß geworden und ist in der lokalen Gastro-Szene verwurzelt . Das fällt uns auf beim köstlichen Ceviche in Lily´s Treasure Chest, denn an der Wand fällt uns ein Porträt der Gründerin auf, die ihm zufällig ziemlich ähnlich sieht – seine Großmutter. Weiter geht es zu Elvi´s Kitchen, eine weitere Legende in San Pedro, denn es war das erste Restaurant der Stadt. Berühmt wurde es vor allem für seine Currys, die wirklich lecker und intensiv schmecken. An weiteren Orten essen wir mit den Einheimischen „Chicken and Rice“, erfahren wir Kokosnüsse verarbeitet werden und kosten Kokosschnaps. Die Street Food Tour ist ein wirklich sättigendes und authentisches Erlebnis am Ende unserer Belize Rundreise.
Ein paar interessante Daten & Fakten für Ihre Belize-Rundreise:
- Belize wird ohne „e“ und mit stimmhaftem „s“ ausgesprochen -> stammt vom River Belize und dem Maya-Wort belix -> schlammig/trübes Wasser
- Von den Maya 2000 v. Chr. besiedelt, übernahmen Spanier und Briten die Kolonialherrschaft 18. bis 20. Jahrhundert. Aus der Kolonie „Britisch-Honduras“ entstand 1981 das unabhängige Belize
- Belize ist der einzige Staat Mittelamerikas mit Englisch als Amtssprache
- Belize liegt im Südosten Yucatans und grenzt an Mexiko und Guatemala
- Landschaft leicht hügelig bis eben mit Küste am Karibischen Meer
- Flora: Große Teile tropischer Urregenwald, Mangroven, Kiefernsavannen
- Fauna: Tukan, Krokodile, Jaguar, Schlangen u.v.m.
- Tropisches Klima mit 25,9°C Durchschnittstemperatur
- Fläche: 22.966 km² (ungefähr Hessen oder Mecklenburg-Vorpommern)
- Die Hauptstadt ist Belmopan und Belize-City ist mit 61.461 Einwohner die größte Stadt
- Einwohnerzahl: 385.854 (ungefähr Wuppertal oder Bochum)
- Bevölkerung: Mix aus Maya (11%), Mestizen (50%), Briten, Garifuna, Mennoniten und weiteren Minderheiten
- Ausländische Besucher: 386.000 in 2016
- Währung: Belize-Dollar (US-Dollar genauso geläufig); Preisniveau: mitteleuropäisch
- Gut ausgebautes Straßennetz
o Highways die quer durch das Land führen
o Teilweise Buckelpisten abseits
Haben Sie Lust auf Belize bekommen? Unsere Reiseexperten beraten Sie gerne unverbindlich und gestalten Ihnen eine maßgeschneiderte Belize-Rundreise – gerne auch in Kombination mit Mexiko und Guatemala. Oder möchten Sie Belize gerne auf einer Gruppenreise besuchen? Dann empfehlen wir Ihnen unsere dreiwöchige Reise Guatemala, Belize, Mexiko – Wunderwelt der Maya.