Unsere Reiseberaterin Ortrun aus der Gruppenabteilung Lateinamerika hat eine unserer Gruppenreisen durch Argentinien, Bolivien und Chile mitgemacht. In diesem Bericht erzählt sie von ihren Erlebnissen und persönlichen Eindrücken unterwegs.
Ortrun hat bereits mehrere Länder in Lateinamerika bereist – darunter Mexiko, Bolivien, Ecuador und Peru, wo sie sogar ein halbes Jahr gelebt hat. Trotzdem gab es noch einige Orte, die sie schon lange einmal sehen wollte. Ganz oben auf ihrer Liste standen der Perito-Moreno-Gletscher in Patagonien und die Salar de Uyuni, die größte Salzwüste der Welt.
Unsere facettenreiche Gruppenreise durch drei Länder Südamerikas „Zwischen Wüste, Salz & Gletscherwelten“ bot die perfekte Gelegenheit, diese beiden Ziele miteinander zu verbinden und dabei die beeindruckende landschaftliche Vielfalt Südamerikas zu erleben.
Buenos Aires – Tango, Farbenvielfalt und Empanadas

Unsere Reise begann in Buenos Aires, einer pulsierenden und farbenfrohen Metropole. Ob die bunten Häuser im Viertel La Boca, die kopfsteingepflasterten Straßen von San Telmo oder die vielen Plätze und Märkte, überall spürt man eine besondere Mischung aus Lebensfreude und Nostalgie. Kulinarisch kommt man ebenfalls auf seine Kosten! Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Empanadas. So schlicht sie auch äußerlich wirken, sie waren einfach köstlich: knusprig, saftig und in so vielen Varianten, dass die Wahl wirklich schwerfiel.
Salta – Geschichte zum Anfassen

Von Buenos Aires ging es weiter nach Salta, in den Norden Argentiniens. Die Stadt wirkt entspannter, aber trotzdem lebendig und voller Geschichte. Besonders fasziniert hat mich das Museo de Arqueología de Alta Montaña (MAAM), in dem die berühmten Kindermumien vom Vulkan Llullaillaco zu sehen sind. Sie wurden 1999 entdeckt und sind außergewöhnlich gut erhalten. Die Ausstellung ist informativ und zugleich sehr bewegend. Man bekommt einen tiefen Einblick in die Kultur und den Glauben der Andenvölker, und vieles, was man zuvor nur aus Erzählungen kannte, wird hier plötzlich greifbar.
Tilcara & Ocumazo – Begegnung mit einer indigenen Gemeinschaft

Auf unserer Reise durch die Quebrada de Humahuaca zeigte sich die Landschaft von ihrer spektakulärsten Seite: Die farbenreichen Felsen von Hornocal, auch bekannt als „Berg der 14 Farben“, leuchteten in unzähligen Schattierungen von Rot, Gelb und Grün. Von dort führte uns der Weg weiter nach Ocumazo, eine abgelegene indigene Gemeinschaft in der Nähe von Tilcara. Der Besuch war einer der eindrucksvollsten Momente der gesamten Tour. Wir bekamen Einblicke in den Alltag der Menschen, in jahrhundertealte Rituale und in eine spirituelle Welt, die stark von der Verehrung der Natur geprägt ist. Besonders berührend war zu sehen, mit welchem Respekt die Bewohner ihrer Umwelt begegnen. Ein Miteinander, das auf gegenseitiger Achtung zwischen Mensch und Erde beruht.
Die Begegnung mit der Gemeinschaft von Ocumazo hat mir einmal mehr verdeutlicht, dass Reisen weit mehr ist als das Sammeln von Orten oder Bildern. Es sind die Gespräche, die geteilten Momente und die Geschichten der Menschen, die eine Reise wirklich unvergesslich machen.
Bolivien – Die Magie der Salar de Uyuni
Nach der Einreise nach Bolivien ging es weiter nach Uyuni. Schon auf dem Weg dorthin änderte sich die Landschaft mit weitem Himmel, trockenen Ebenen und einer spürbaren Ruhe. In Uyuni erreichten wir schließlich die Salar de Uyuni, die größte Salzwüste der Welt.
Die weite, fast endlose Fläche aus weißem Salz war mehr als beeindruckend. Bei Sonne schimmerte alles hell und klar und wenn sich nach Regenfällen Wasser auf der Oberfläche sammelt, verwandelt sich die Ebene in einen riesigen Spiegel, in dem sich der Himmel reflektiert. Die Salar de Uyuni wirkte fast wie eine andere Welt. Diese besondere Atmosphäre hat mich sehr beeindruckt und mir gezeigt, wie schlicht und gleichzeitig eindrucksvoll Natur sein kann. Definitiv mein Highlight der Reise!
Zwischen Lagunen, Flamingos und Viscachas
Die Fahrt durch die bolivianische Hochebene bot eine beeindruckende Vielfalt an Landschaften. Auf mehreren tausend Metern Höhe wechselten sich weite Ebenen mit türkisfarbenen Lagunen ab, in denen sich der Himmel spiegelte. Dahinter zeigten sich rote und ockerfarbene Berge und rosa Flamingos suchten in kleinen Gruppen im flachen Wasser nach Nahrung.

Ein besonders schöner Moment war die Begegnung mit einem Viscacha, einem kleinen Nagetier mit langen Ohren und einem buschigen Schwanz. Es saß ruhig auf einem Felsen und beobachtete uns neugierig, ohne sich stören zu lassen. Besonders süß war, wie es dabei ein Stück Brot in den Pfoten hielt und daran knabberte. Seine zutrauliche Art hat uns sehr überrascht und den Moment erst so besonders gemacht.
Chile – San Pedro de Atacama und das Tal des Mondes

Mit dem Grenzübertritt nach Chile veränderte sich die Landschaft deutlich. Die Hochebene lag hinter uns und die Landschaft wurde allmählich flacher. In San Pedro de Atacama, einem kleinen Ort am Übergang zwischen Anden und Wüste, reihten sich einfache Lehmhäuser entlang schmaler Gassen. Während einer Führung durch das Valle de la Luna, das Mondtal, erfuhren wir mehr über die geologische Geschichte der Region. Wind und Erosion haben dort über Jahrtausende Felsen, Sanddünen und Salzflächen geformt, die an eine Mondlandschaft erinnern. Als die Sonne am Abend hinter den Bergen verschwand, leuchtete die Wüste wunderschön in verschiedenen Rottönen.
Punta Arenas – Die Pinguininsel

Nach den endlosen Weiten der Atacama-Wüste führte uns die Reise in den tiefen Süden des Kontinents, nach Patagonien. Allein der Flug dorthin war beeindruckend: endlose Landschaften, Gletscher, Fjorde und schließlich das Meer. Ausgangspunkt war die Hafenstadt Punta Arenas, von wo aus wir zur Isla Magdalena, der sogenannten Pinguininsel, aufbrachen. Schon vom Boot aus waren die ersten kleinen schwarzen Punkte am Strand zu erkennen. Auf der Insel wimmelte es von Magellan-Pinguinen, die zwischen ihren Nestern hin und her watschelten oder neugierig zu uns herüberschauten. Beeindruckend war, wie nah man ihnen kommen konnte, ohne dass sie sich stören ließen.
Torres del Paine Nationalpark – Weite und Wildnis

Der Torres del Paine Nationalpark im Süden Patagoniens gehört zu den schönsten und abwechslungsreichsten Landschaften, die ich auf dieser Reise erlebt habe. Die Mischung aus schroffen Bergen, gewaltigen Gletschern und klaren Seen ist faszinierend. Beim Wandern wechseln die Ausblicke ständig – von Felsformationen und Grashängen bis zu türkisfarbenem Wasser. An einem Gebirgsbach bildete sich im Sprühnebel sogar für einen Moment ein kleiner Regenbogen über dem Wasser.


Im Torres-del-Paine-Nationalpark lässt sich neben der eindrucksvollen Landschaft auch eine Vielzahl an Tieren beobachten. Unterwegs begegneten wir mehreren Guanakos, wild lebenden Verwandten des Lamas, die in den patagonischen Steppen heimisch sind. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Guanako-Mutter mit ihrem Jungtier, die gemeinsam in der weiten Ebene standen. Auch ein patagonischer Fuchs ließ sich kurz blicken, bevor er wieder im hohen Gras verschwand.
Was den Park so besonders macht, ist auf jeden Fall sein Facettenreichtum. Auf engem Raum wechseln sich mächtige Bergketten, Gletscher, Grassteppen und klare Seen ab – ein Zusammenspiel, das Torres del Paine zu einem der eindrucksvollsten Orte Patagoniens macht.
Perito Moreno Gletscher – Das blaue Eis
Der Perito-Moreno-Gletscher in Patagonien war ein weiterer Ort, der mich besonders fasziniert hat. Schon auf dem Weg dorthin öffnet sich die Landschaft immer weiter, bis am Ende die gewaltige Eisfront in der Ferne auftaucht. Vor dieser massiven Wand aus Eis zu stehen, ist ein Erlebnis für sich. Das Gletscherfeld zieht sich kilometerweit bis in die Berge und an der Abbruchkante ist die ständige Bewegung des Eises zu beobachten. Immer wieder brechen Stücke ab und stürzen mit lautem Donnern in den türkisfarbenen Lago Argentino. Das Eis schimmert je nach Lichteinfall in verschiedenen Blautönen, von fast weiß bis tiefblau.
El Chaltén – Wanderung zur Laguna de los Tres

In El Chaltén stand eine Tageswanderung zur Laguna de los Tres auf dem Programm, einem Bergsee am Fuß des Fitz Roy, der als einer der bekanntesten Aussichtspunkte Patagoniens gilt. Der Weg führte zunächst durch dichten Wald und entlang kleiner Bäche, bevor er im letzten Abschnitt deutlich steiler wurde. Der Aufstieg war anstrengend, aber lohnenswert: Mit jedem Höhenmeter öffnete sich der Blick ein Stück weiter auf die umliegenden Täler und Berge. Am Ziel lag die türkisblaue Lagune vor uns, dahinter beeindruckend nah der Fitz Roy. Dort machten wir eine Pause und ließen die Umgebung einfach auf uns wirken.
Zurück in Buenos Aires
Am Ende der Reise kehrten wir alle nach Buenos Aires zurück. Während die Gruppe von dort aus den Rückflug nach Hause antrat, blieb ich noch einen Monat in der Stadt, weil ich im dortigen Papaya-Tours-Büro gearbeitet habe. In dieser Zeit konnte ich Buenos Aires noch einmal aus einer anderen Perspektive erleben und den Alltag der Kolleginnen und Kollegen miterleben. Mittags gab es oft Empanadas und ab und zu unternahmen wir nach der Arbeit noch etwas zusammen. So bekam ich einen guten Einblick in das Leben vor Ort und lernte die Stadt auch jenseits der typischen Sehenswürdigkeiten kennen. Der Monat in Buenos Aires war ein schöner Abschluss einer intensiven und erlebnisreichen Zeit.
Wenn ich an die Reise zurückdenke, denke ich an die enorme Vielfalt Südamerikas – an die weiten Ebenen der bolivianischen Hochebene, die trockene Atacama-Wüste sowie die Gletscher und Berge Patagoniens. Besonders die Salar de Uyuni, der Torres-del-Paine-Nationalpark und der Perito-Moreno-Gletscher sind mir in Erinnerung geblieben. Wir waren eine wirklich gute Gruppe, in der sich schnell ein offener und freundlicher Umgang entwickelt hat. Mit einigen habe ich mich besonders gut verstanden und bin bis heute noch in Kontakt.
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